Hans Saebens - Bilder für Bremen (Unsere Eindrücke)

Alex:
Endlich gibt es wieder eine Fotoausstellung im Focke Museum! Und dann so tolle, zeitlose Bilder, die natürlich die Geschichte der Stadt durch die Wirren des Krieges und das Erblühen in Zeiten wiedereinsetzender Wirtschaft zeigen. Kostbare historische Dokumente werden dort also gezeigt, die aber auch von sensationellem künstlerischen Wert sind: Als gelernter Grafiker hat Saebens seine Bilder mit beeindruckender Sorgfalt komponiert. Dabei gibt es für uns FotografInnen viel zu lernen: Beispielsweise die präzise Inszenierung der Personen als "schmückendes Beiwerk" in den Auftragsarbeiten im Tabak-, Tee- und Baumwollgewerbe. Die ausgewogenen Kompositionen, das Timing dabei, der Sinn für die Gestaltung auf der Achse von Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Insgesamt inspiriert mich die Ausstellung dazu, in ähnlicher Weise die Stadt im "im Auge" zu behalten. Unbedingt noch angucken!

 

Ralf:

Die Facebook-Gruppe "Analoge Fotografie Bremen und umzu" hatte aufgerufen, die Saebens-Ausstellung im Focke-Museum gemeinsam zu besuchen. Eine Dreiergruppe hat sich auf den Weg gemacht. Ich habe mich der Gruppe angeschlossen und mich, neben dem Betrachten der hervorragenden Bilder, mit den Teilnehmenden auszutauschen. Es hat viel Spaß gemacht und so wurde ein Besuch in Bremen beim Photohaven für das neue Jahr angekündigt. Wir hoffen sehr, dass es klappt und freuen uns darauf.

 

Anwärter Sven:
Ich war tief beeindruckt von den Bildern, die Saebens in der Zeit zwischen den Kriegen bis in die Sechziger Jahre angefertigt hat. Hans Saebens fotografierte viel im Auftrag der Stadt Bremen, als gelernter Grafiker (dreijährige Ausbildung in Leipzig in den zwanziger Jahren) kann man den grafischen Ansatz in den meisten seiner Bilder deutlich erkennen. Die Bilder sind klar komponiert, die Perspektive ist präzise gewählt. Klare Linien führen den Blick Betrachtender durch Vorder- und Hintergrund, was den Bildern eine gut organisierte Ruhe verleiht.

 

Die Ausstellung zeigt größtenteils Schwarzweiß-Fotografien, die in der Stadt entstanden sind, Alltagsszenen wechseln sich ab mit Bildern aus den Bremer Häfen, Auftragsarbeiten dokumentieren den Wiederaufbau der vom Krieg verwüsteten Stadt. Bearbeitet von Alex / geklaut von projektkladde.wordpress.com

 

André:

Die äußerst sehenswerte Ausstellung zeigt einen repräsentativen Querschnitt aus dem Werk des Photographen Hans Saebens.
Saebens Bilder von Bremen zeigen u.a. das Leben in der Hansestadt in stimmungsvollen und teils mystisch schönen Schwarz-weiss-Bildern. Seine Aufnahmen aus dem Hafen in Bremen, als hier noch das Leben pulsierte, geben eine geheimnisvolle, teils düstere und magische Stimmung wieder. 
Die Auswahl an Auftragsbildern, welche das Museum zeigt, geben den klaren Fokus Saebens auf das Produkt bzw. Objekt wieder. Der handelnde Mensch spielt nur eine ergänzende und erklärende Rolle. 
Faszinierend auch die Lichttechnische Inszenierung einiger Bilder, die fast aus sich heraus zu leuchten scheinen.

Großartig sind die Architekturbilder, die die klare Formensprache der abgelichteten Gebäude aufgreifen und dem Betrachter näher bringen.
Eine wirklich lohnende Ausstellung die sehr zu empfehlen ist.

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